• Über mich &
    meine Bücher
  • Hildegard
    von Bingen
  • Termine und
    Hildegard-Akademie
  • Rezepte
    & Tipps
Brigitte-Pregenzer
  • Über mich &
    meine Bücher
  • Hildegard
    von Bingen
  • Termine und
    Hildegard-Akademie
  • Rezepte
    & Tipps
Brigitte-Pregenzer
  • Über mich &
    meine Bücher
  • Hildegard
    von Bingen
  • Termine und
    Hildegard-Akademie
  • Rezepte
    & Tipps
Envelope

Die 6 goldenenLebensregeln
der Hildegard von Bingen

1 Umgang mit den Elementen – Aufenthalt in der Natur

Die vier Elemente halten die Welt zusammen und daher auch den menschlichen Körper. Vom Feuer hat der Mensch die Wärme, von der Luft den Atem, vom Wasser das Blut und von der Erde das Fleisch. Und so hat er vom Feuer die Sehkraft, von der Luft das Gehör, vom Wasser die Beweglichkeit und von der Erde seinen Gang.“ CC77

Wir sind „geerdet“ und haben „Bodenhaftung“ durch den Kontakt mit dem Boden und mit der Erde. Gartenarbeit, die Pflege von Zimmerpflanzen und auch Gemüse schälen stärkendas Element Erde in uns.

Dieser Kontakt und die Bewegung in der Natur sind „Nahrung“ für unsere Muskeln, unsere Gelenke und unsere Körperzellen. Bewegung macht Freude und wir fühlen uns lebendig. Wir lernen unseren Körper und seine Leistungsfähigkeit kennen, wir spüren, dass wir uns auf ihn verlassen können, und so wächst unser Selbstvertrauen und unsere Freude.

Die Sonne ist jene ordnende Kraft, die Leben auf der Erde ermöglicht. Ohne Sonnenlicht keine Photosynthese und somit keine Lebens- und Nahrungsgrundlage.

Die Heilkraft der Sonne ist seit jeher bekannt und wurde genützt. Krankheiten wurden in so genannten „Sonnenheilstätten“ auskuriert und der Patient bekam genügend Zeit, um sich zu erholen.Das Sonnenlicht ermöglicht u.a. die Bildung von Vitamin D und dies ist für uns lebenswichtig.

Wasser ist ein kostbares Gut und seit Sebastian Kneipp ein Heilmittel erster Güte. Wer das Buch von Masaru Emoto über die „Heilkraft des Wassers“ gelesen hat, wird ehrfürchtig mit diesem Element umgehen und es als Getränk sehr schätzen. Wasser ist viel zu wertvoll, als dass es mit Farbstoff und Aromen verunreinigt wird.

Trinken sie täglich ausreichend Leitungswasser und duschen sie mit Bewusstheit und mit Dankbarkeit. Fußbäder gelten leider als „altmodisch“, sind aber ein Heil- und Kräftigungsmittel.

Frische Luft ist ein Heilmittel und sorgt für eine gute Sauerstoffsättigung in unserem Blut.

Vor nicht allzu langer Zeit gab es „Luftkurorte“, weil man wusste, dass saubere und reine Luft den Genesungsprozess unterstützen. Die Höhe der Luftkurorte spielte für die Art der Erkrankung auch eine wesentliche Rolle und es gab und gibt den Begriff des „Reizklima“. Zudem hat auch Temperatur, Windstärke, Luftfeuchtigkeit und z.B. der Salzgehalt Einfluss auf den Menschen und seine Gesundheit.

Meeresluft, Landluft und Waldluft haben unterschiedliche Qualitäten und wirken heilend auf die jeweilige Krankheit und auf die Psyche des Menschen.

Machen Sie bewusst Atemübungen vor dem offenen Fenster, bzw. wenn möglich im Wald oder im Freien. Unternehmen Sie flotte Spaziergänge oder kurze Sprints und bald schon sind Sie körperlich und mental frisch, fit und weniger „sauer“.

si

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

2 Ernährung

„Wenn der Mensch isst und trinkt, dann führt eine vitale, vernünftig geregelte Zugkraft im Menschen, den Geschmack, den feineren Saft und den Geruch der Speisen und Getränke aufwärts zu seinem Gehirn und erwärmt es, indem es seine feinen Gefäße ausfüllt. Die übrigen Bestandteile dieser Speisen und Getränke, die in den Magen gelangen, erwärmen das Herz, die Leber und die Lunge.“ CC146

Die Kriterien in der Hildegardernährung sind einfach:

Lebensmittel, Kräuter und Pflanzen in der Hildegardküche kommen aus unserem Kulturraum und es gibt im Prinzip drei Kriterien: Saisonale Produkte aus der Region in guter Qualität.

Ausnahme des „regionalen“ bilden die Gewürze, die seit Beginn des Handels aus dem Fernen Osten als Kostbarkeiten nach Europa gekommen sind und so teuer gehandelt wurden, wie Gold.

Die Verwendung von Kräutern und Gewürzen ist nicht nur für den Geschmack der Speisen von Bedeutung, sondern vor allem für unsere Gesundheit.

„Lasst eure Lebensmittel eure Heilmittel sein“, der oft zitierte Satz von Hippokrates, kommt der Wichtigkeit und dem Stellenwert gesunder Ernährung am nächsten.

Getreide

In der Hildegardküche bildet der Dinkel die tägliche Basis der Ernährung, denn er ist „das wertvollste Getreide und wirkt wie eine innere Salbe.“

Hildegard von Bingen beschrieb Pflanzen, Kräuter, Tiere usw. nach der sogenannten Subtilität, der Heilwirkung auf unseren Körper und der feinstofflichen Wirkung auf unsere Seele und auf unser Gemüt. Diese Subtilität ist die Botschaft des Nahrungsmittels.

Die moderne Ernährungswissenschaft spricht von Bio-Verfügbarkeit oder Biostoffen und bestätigt die 800 Jahre alten Beschreibungen. Diese Biostoffe aktivieren Reparatur- und Antikrebsgene und die unterschiedlichen Pflanzenfarbstoffe wirken als Antioxidantien. Die von Hildegard von Bingen bevorzugten Beeren (Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren) und Gemüsesorten wie Rote Beete, Karotten, Mangold, usw. decken sich mit den Erkenntnissen und Empfehlungen der modernen Wissenschaft.

Gemüse

Essen Sie bevorzugt Fenchel, Kichererbsen, Bohnen, Kürbis, Rote Rüben, Möhren, Brennnesseln, Pastinaken, Mangold, Gartensalate wie Kopf-, oder Eichblattsalat und Lollo Rosso. Herbstgemüse und alle langsam wachsenden Sorten sind besonders nahrhaft, weil sie genügend Zeit haben, Mineralstoffe aus dem Boden aufzunehmen und Sonnenenergie zu speichern.

Meiden Sie nach Möglichkeit Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Auberginen, Tomaten und Paprika oder lassen sie zumindest Vorsicht walten. Diese Gemüsesorten enthalten Solanin, das geschwächte oder kranke Menschen zusätzlich belastet und deshalb gemieden werden sollten.

Fleisch

Fleisch war eine Kostbarkeit, die zudem nicht das ganze Jahr über zur Verfügung stand und nur zu besonderen Anlässen serviert wurde. Aus dieser Kostbarkeit ist ein Massenprodukt geworden, das viel zu oft auf unseren Tellern landet und mit Hormonen und Antibiotika belastet ist. Beim Fleischkonsum sollten wir zumindest auf artgerechte Tierhaltung achten.

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

3 Bewegung und Ruhe

„Wenn der Mensch maßvoll seinen Leib pflegt, dann spielt man für ihn im Himmel die Fürbitten auf der Zither.“ LVM88

Bewegung ist dem Menschen angeboren und wir benötigen Bewegung zur Aufrechterhaltung unserer Körperfunktionen und gleichzeitig auch für unsere geistige Fitness und für unsere Lebensfreude. Kinder haben einen natürlichen, angeborenen Bewegungsdrang und es ist heute sehr wichtig diesen zu unterstützen und nicht zu bremsen, weil es im Moment bequemer ist. Dies rächt sich bald durch Unlust, Aggression, körperliche und geistige Trägheit und durch Gewichtsprobleme. Aus Kindern werden Erwachsene und die Probleme bleiben.

Jeder Mensch hat sein eigenes Temperament und sein eigenes Tempo, seinen persönlichen Bewegungsdrang und sein individuelles Bedürfnis nach Bewegung.

Ein „unbewegter“ Körper verliert an Spannkraft, die Ausstrahlung verringert sich und sogar der Hormonhaushalt gerät aus dem Gleichgewicht. Folgen davon können Launenhaftigkeit, Unlust, Konzentrationsmangel und Reizbarkeit sein. Zudem wird man anfälliger für Stress und deshalb gilt: Gerade wenn nichts mehr geht, sollten sie gehen!

Ruhe – die notwendige Ergänzung zur Bewegung – ist gerade in hektischen Zeiten besonders wichtig. Ruhephasen dienen dazu, Erlebtes zu verarbeiten und es im Nachhinein auch zu genießen. In der Ruhe findet Sammlung statt und Kräfte werden gebündelt. Ebenso findet Lernen in der Ruhephase statt – das Erfahrene, Gehörte, Gelesene „setzt“ sich in der Phase der Ruhe.

Nach einem anstrengenden oder hektischen Tag sollten keine zusätzlichen Veranstaltungen oder Aktivitäten gesetzt werden. Zuviel des Guten hilft nicht, sondern bewirkt das Gegenteil.

Wer nicht mehr „in der Ruhe“ sein kann, keine Muße mehr findet und Sonntage, an denen keine Aktivitäten stattfinden, schlecht oder gar nicht aushält, lebt die beiden Pole nicht mehr. Wir brauchen eine moderate Balance zwischen Ruhe und Aktivität, zwischen Anspannung und Entspannung und wer dies längere Zeit nicht mehr lebt, läuft Gefahr in ein „Burn-out“ zu gelangen, denn dies sind die ersten Warnsignale dafür.

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

4 Schlaf und Mittagsschlaf

„Wenn jemand mäßig lange schläft, wird er dadurch gesund bleiben. Wer zu viel wach bleibt, wird körperlich schwach und büßt infolgedessen ziemlich viele Kräfte ein und verliert auch ziemlich viel Empfindungsvermögen. … Wer mit Maßen wach bleibt, wird körperlich gesund bleiben. Es kommt oft vor, dass ein Mensch wach ist und nicht schlafen kann, weil sein Geist durch verschiedene Gedanken und Umstände und Probleme beschäftig ist oder der Mensch in großer Freude gefangen ist. … gerät sehr oft das Blut im Menschen in Unruhe, und die Blutgefäße, die den sanften Hauch des Schlafes aufnehmen sollten, ziehen sich etwas zusammen, so dass sie ihn nicht aufnehmen können.“ CC116f.

Diese feine Kenntnis und Beschreibung des Schlafs von Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert ist beeindruckend. Schlaf ist kein notwendiges Übel, keine lästige Notwendigkeit, sondern ein wichtiger Teil für ein entspanntes Leben, damit wir mit allen Sinnen aufnahmefähig und hellwach sein können und natürlich für ein funktionierendes Immunsystem.

Den Schlaf sollten wir wichtig nehmen, denn wenn er auf Dauer zu kurz kommt, rächt sich das durch Lustlosigkeit, Stress, Launenhaftigkeit bis hin zur Depression. Schlafmangel schwächt auf körperlicher und seelischer Ebene, er macht nervös und letztlich sogar aggressiv. Körperliche Leiden, chronische Erkrankungen und ein schwaches Immunsystem sind unter anderem auch die Folgen von Schlafdefiziten.

Schlaf ist ein wahrer Jungbrunnen und stärkt die körpereigene Abwehr: Er macht schön, fit und wach, aufnahmefähig, konzentriert und reaktionsstark. Unser Immunsystem repariert im Schlaf alle anfallenden Schäden.

Mittagsschlaf

In Amerika gibt es den so genannten „Power-Nap“ – auf gut deutsch „kräftigendes Nickerchen“. Dies ist nichts anderes als das bei uns bekannte und bei Hildegard propagierte Mittagsschläfchen, das nicht länger als 10-20 Minuten dauern sollte, damit der „Säftehaushalt“ nicht durcheinandergerät. Sowohl das Schläfchen als auch die Länge bzw. Kürze sind wichtig!

Heute wissen wir, was mit diesen Säften gemeint ist: die Umwandlung vom „Glückshormon“ Serotonin in das „Schlafhormon“ Melatonin setzt nach 20 Minuten ein. Das ist für den Nachtschlaf wunderbar. Aber genau wegen diesem Umwandlungsprozess ist ein längerer Mittagsschlaf „ermüdend“ und somit kontraproduktiv. Serotonin ist auch ein Glückshormon, das nicht nur den Schlafhaushalt stabilisiert, sondern auch anti-depressiv wirkt. Sonnenlicht erhöht die Bildung von Serotonin, deshalb sollten wir untertags regelmäßig an die frische Luft.

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

5 FASTEN – auch zwischen den Mahlzeiten 🙂

„Lerne Maßhalten (beim Fasten), das ist für Himmlisches und Irdisches die Mutter aller Tugenden. Denn dadurch wird die Seele geleitet und ebenso der Leib in rechter Weise ernährt. … Der Mensch, … wird durch maßlos auferlegte Mühsal und Enthaltsamkeit seiner Seele keinen Nutzen bringen.“ Briefwechsel S199

Hildegard von Bingen war für ein gesundes Maß und gegen strenge Askese. Beim sanften Hildegardfasten isst man täglich, aber wenig und im Prinzip nur den wertvollen Dinkel in Form von Brot oder Dinkelkörnern oder als Grießsuppe. 

Der zeitweise Verzicht auf gewisse Nahrungsmittel entlastet den Körper und das Intervallfasten ist eine gute Möglichkeit den Körper zur Selbstreinigung anzuregen und positiv auf das Immunsystem einzuwirken.

Außerhalb der Fastenzeit sind Essenspausen zwischen den Mahlzeiten sehr wichtig – sie sind ein Kurzurlaub für unseren gesamten Körper.

Zudem stärkt uns das Fasten mental, denn die Erfahrung, sich mit wenig gut zu fühlen, macht frei – auch angstfrei.

Intervallfasten

Ist dem Darm durch Fasten eine längere Essenspause von 16 und mehr Stunden vergönnt, kommt die Zellreinigung – ein „Aufräumprogramm“- in Gang (je nach Studie schon bei 12 Stunden). Faszinierend ist auch die Tatsache, dass Fasten das Mikrobiom nachhaltig verändert: es ist widerstandsfähiger und vielfältiger als zuvor.

Die 16 Stunden sind leicht einzuhalten, wenn man das Frühstück oder das Abendessen streicht. Etwas ungewöhnlich, aber für viele erleichternd, mag Hildegards Hinweis sein, dass „der gesunde, erwachsene Mensch kein Frühstück benötigt“, da er durch den nächtlichen Schlaf ausgeruht ist und seine Energie nicht gleich für die Verdauung verbrauchen soll.

Beim Hildegardfasten geht es nicht um Kalorien und Tabellen, sondern um das Gespür für seinen eigenen Körper und sein eigenes Bauchgefühl.

Im Alltag:

Auch „kleine Fastenzeiten“ zwischen den Mahlzeiten entlasten den gesamten Verdauungsapparat und den Darm. Verzichten Sie auf den kleinen „Imbiss“ zwischendurch – dieser kurbelt immer die Verdauungssäfte an und verbraucht wertvolle Energie.
Ein „Basentag“ pro Woche ist ein Kurzurlaub für unseren gesamten Verdauungstrakt und stärkt das Immunsystem. Verzichten Sie an diesem Tag auf Kaffee, Alkohol und tierisches Eiweiß. Ernähren sie sich von Dinkelprodukten und von Obst und Gemüse.

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

6 Die Seele stärken und Spiritualität entwickeln

„Die Seele blüht und grünt, indem sie sich an den guten Werken freut und sie vertrocknet und schwindet dahin, indem sie an den bösen Werken Schmerz empfindet.“ LDO219

Wir stärken unsere Seele durch die 6 Goldenen Lebensregeln, die uns Orientierung bieten und einen Rahmen vorgeben. Durch eine gewisse Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit erfährt unsere Seele die innere Ruhe. Gute Lebensmittel haben eine feinstoffliche Wirkung auf unsere Seele und geben Energie. Genügend Schlaf hält unseren Körper fit, stärkt die Nerven und lässt unsere Seele durch Träume entspannen. Die Balance von Aktivitäten und Nichtstun gibt Harmonie, der zeitweise Verzicht auf Nahrung und Medien – das ganzheitliche Fasten – entlastet uns auf der körperlichen, geistigen und seelischen Ebene.

Zusätzlich können wir unsere Seele stärken und erfreuen, indem wir auf unsere inneren Bedürfnisse hören und uns erinnern, was uns früher erfüllt und begeistert hat. Alles was uns „be-geistert“ gibt Kraft, Schwung, Elan und Freude – und Lebensfreude war für Hildegard von Bingen ganz wichtig.

Spiritualität entdecken und entwickeln

„Der Mensch ist das Inbild und die Fülle aller Schöpfung und in seinem innersten Seelengrund verlangt er nach einem Kuss seines Schöpfers.“ LDO239

Spiritualität ist die Hinwendung zu etwas Größerem, zu etwas das wir nicht fassen können aber sehr wohl spüren. Gelebte Spiritualität ist eine Haltung, die man einnimmt und in der man sich mit Hilfe der Hildegardtugenden immer wieder übt. Wir alle kennen unsere Eitelkeiten und Schwächen, denen wir jeden Tag aufs Neue achtsamer und aufmerksamer begegnen können, denn Übungsmöglichkeiten stellt das Leben täglich zur Verfügung.

Wir können uns in Geduld üben, besonders dann, wenn wir gerade keine Zeit haben oder in einer Situation mit Barmherzigkeit reagieren, ohne gleich zu urteilen und zu verurteilen.

Die Tugend der Großzügigkeit wird unser innerlich erfüllen und die Gedanken angenehm machen. Wir können Zurückhaltung und Demut an den Tag legen, um der Gier und dem Geiz beizukommen, die uns beide innerlich schwächen und uns klein und kleinlich machen.

Eine spirituelle Haltung kann man zudem erlangen, indem man sich in Achtsamkeit und Bewusstheit übt.

Lebensfreude pflegen

„Wenn das Bewusstsein der menschlichen Seele nichts Trauriges, nichts Unangenehmes und nichts Böses im Menschen spürt, dann öffnet sich auch das Herz dieses Menschen der Freude, so wie sich die Blumen der Sonnenwärme öffnen.“ CC186

Die Lebensfreude ist eine Wohltat für sich selbst und seine Mitmenschen und wird Ausdruck unserer Dankbarkeit und Zeichen dafür, dass wir ein gutes Leben haben. Die Lebensfreude ist eine Kraft, die wir hegen und pflegen sollten, weil wir dann angenehme Mitmenschen sind und andere mit unserer Freude inspirieren. Zudem stärkt sie unser Immunsystem und somit ein Heilmittel.

Die Frage was macht mir Freude und in welchen Situationen empfinde ich sie am meisten, kann jede/r für sich beantworten. Naturerlebnisse, kulturelle Veranstaltungen, erfüllende Gespräche und Begegnungen, Ausübung der eigenen Kreativität und Talente gehören sicher dazu. Herauszufinden, welche genau es sind, kann eine lohnende Aufgabe sein.

Musik, Tanz und Gesang ausüben

„Beim Hören eines Liedes pflegt der Mensch manchmal tief zu atmen und seufzen. Das erinnert den Propheten daran, dass die Seele der himmlischen Harmonie entstammt.“

Das Wort singen bedeutet in südlichen Sprachen auch verzaubern und beschwören.

Hildegard von Bingen war der Meinung, dass Singen die Seele stimmt und beglückt.

Regelmäßiges Singen wirkt auf Seele und Geist und zeigt sich in einer erhöhten Konzentrationsfähigkeit, Stress-Resistenz und Zufriedenheit.

Gebet und Meditation praktizieren

„Der Mensch kann Gott mit den äußeren Augen nicht sehen, sondern er berührt ihn innerlich mit dem Glauben in der Seele.“ LDO346

Zu einem ganzheitlichen Leben gehört auch das Gebet oder die Meditation. Ein Gebet stärkt auf ganz besondere Weise und kann auf unterschiedliche Art gestaltet werden – es wirkt auf unsere Seele.

Auch bei der Meditation gibt es verschiedene Möglichkeiten und es liegt bei jedem/r Einzelnen, die passende Art zu finden. Gebet und Meditation wirken und die „Ausstrahlung“ von Betenden und Meditierenden lässt sich messen. Menschen die regelmäßig praktizieren haben weniger Angst, sie sind zuversichtlicher und zudem seltener krank.

Tugenden stärken

So wie der Körper durch die Seele lebt, so lebt auch die Seele, wenn sie mit dem Körper Gutes wirkt, wieder auf.“ LDO171

Hildegard hat 35 Tugenden bzw. Untugenden beschrieben, mit denen wir im Laufe unseres Lebens konfrontiert werden und die zu unserer Selbsterkenntnis und Selbstfindung beitragen. Tugenden kommen aus unserem Innersten heraus und folgen einem inneren Gesetz – und deshalb können sie nur „richtig“ sein. Jeder weiß tief in seinem Inneren, ob etwas gut und richtig ist und was sich falsch anfühlt.

Wir kennen so genannte Kardinalstugenden wie Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und die Mäßigung und wir können sie ein Leben lang pflegen und uns dadurch immer wieder aufs Neue stärken. Natürlich gibt es noch weitere Tugenden und sie alle tragen zu unserer Entwicklung bei, wenn wir uns immer wieder einmal selbst Frage stellen, wie es z.B. um unsere Tapferkeit bestellt ist oder wie klug unsere Entscheidungen sind.

Talente als Kraftquellen entdecken

„Alle Künste, die dem Nutzen der Menschen dienen, sind vom gleichen Geist ersonnen, den Gott in den Leib des Menschen gesandt hat.“

Es ist wichtig, sich die Frage „was erfüllt, begeistert und beglückt mich“ ganz bewusst zu stellen und natürlich auch zu beantworten. Weiß ich um meine Kraftquellen und Talente und „erlaube“ ich mir, diese Quellen sprudeln zu lassen, sie regelmäßig aufzusuchen und sie am Leben zu erhalten – und dadurch einen wichtigen Teil von mir? Oder erfülle ich täglich meine Pflichten und komme nicht dazu, meine Talente und Fähigkeiten zu leben?

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

Mehr zur Gesundheitslehre der Hildegard von Bingen

  • Das Immunsystem stärken mit Hildegard von Bingen

    €14,95
    Buch bei Tyrolia bestellen
Alle Bücher anzeigen

Es erfreut die Seele, mit dem Leib zusammenzuwirken, und wenn der Mensch gemäß dem Wunsch der Seele wirkt, werden alle seine Werke gut.

Hildegard von Bingen

Kontakt

Brigitte Pregenzer
Kehlegg 13b
6850 Dornbirn
Tel.: +43 (0)5572 / 37 2828
brigitte@pregenzer.info

... hält seit vielen Jahren Vorträge und Seminare zur Hildegard-Lehre. Sie begleitet Fastengruppen und gründete die Hildegard-Akademie in Dornbirn, um diese Lebens- und Gesundheitslehre weiter zu verbreiten.
www.pregenzer.info | Impressum & Datenschutzerklärung